A la caza de una casa o el caso de Charlie

Universidad de los Andes, Plaza de Chaplin, Merida / Venezuela 1997

 
 

Entstanden ist das Projekt innerhalb eines künstlerischen Austauschs zwischen der Universität der Künste in Berlin und der Universität de Los Andes in Merida/Venezuela. Frau Professor Merysol Leon, mit der dieser Austausch und die Inszenierung geplant und realisiert wurden, unterrichtete im darauf folgenden Jahr als Gastprofessorin an der Berliner Kunsthochschule.

Ausgangspunkt für die Inszenierung war eine Bronzestatue von Charlie Chaplin, die unmittelbar nach ihrem Aufstellen fälschlicher Weise gestohlen wurde, da man den Abgebildeten für einen ortsbekannten Heiligen hielt und sich seiner gern bemächtigen wollte. Dieses Kuriosum mit der Analogie zum Leichendiebstahl Charlie Chaplins war Auslöser zu der Inszenierung. Im Probenverlauf wurden die individuellen Gesten der Beteiligten, Chaplins und der Menschen, die den Platz nutzen, dort wohnen, arbeiten oder ihn passieren, zum besonderen Fokus. Gespielt wurde mit biographischen, surrealistischen und assoziativen Elementen aus den Bereichen Tanz, Objekttheater, Bildhauerei und Performance.

Das ganze Spektakel war eine Transposition auf verschiedenen Ebenen - bildnerischer, literarischer, örtlicher, medialer und inhaltlicher Art, was sich wie ein roter Faden durch die gesamte Aufführung zog, an der über 100 Beteiligte mitwirkten. Die verschiedenen Geschäfte und Häuser des Platzes boten die Kulisse, in denen sich Darsteller, Besucher und Passanten in einem gemeinsamen Setting zu einem neuen "Film" zusammenfanden. Der Beginn der Inszenierung auf dem öffentlichen und für den Verkehr nicht abgesperrten Platz war die Ankunft der Darstellenden in einem angemieteten Schulbus. Vor der so genannten "Villa der Kindheit" begann ein szenischer Bilderbogen durch die Vita von Chaplin und seiner Zeit ...

Fotos von Jesus Léon und David Reuter